03.06.2022

Grillen - es muss nicht immer Fleisch sein

Wir alle tun es liebend gerne - Grillen, die weltweit beliebte Freizeitgestaltung hat inzwischen zu jeder Jahreszeit Hochsaison. Dabei handelt es sich beim Grillen um die ursprünglichste Methode des Garens von Lebensmitteln. Das Grillgut wird durch Wärmeeinstrahlung gegart und an der Oberfläche geröstet. Ob man hierfür auf den klassischen Kohlegrill zurückgreift oder auf Gas grillen möchte, ist Geschmackssache.

Was darf eigentlich alles auf den Grill?
Ob Fisch oder Meeresfrüchte, Fleisch oder Geflügel, Gemüse oder Käse, (fast) alles kommt in der Grillsaison auf den Grill. Verzichten sollten man allerdings auf das Grillen von geräucherten oder gepökelten Fleischwaren wie z. B. Kassler, Leberkäse, Speck, Bockwurst, Wiener Würstchen. Grillt man Gepökeltes können krebserregende Nitrosamine entstehen.

Gesund grillen – was sollte ich beachten?
Achten Sie darauf, dass möglichst wenig Fleischsaft und Marinade in die Glut tropfen und verbrennen. Hier entstehen gesundheitsschädliche Stoffe. Das Ablöschen mit Bier ist zwar lecker, schadet aber der Gesundheit: Der Rauch enthält krebserregende Stoffe, die sich auf das Grillgut legen und schließlich mitgegessen werden – auch auf Grillgut, das Sie vielleicht nicht übergossen haben und das von Kindern gegessen wird.

Auch Obst kann auf dem Grill zubereitet werden

Marinade für mehr Aroma
Die Marinade gibt dem Grillgut den besonderen Pfiff. Aber was genau ist drin im vormarinierten Grillgut? Marinieren Sie Ihr Grillgut lieber selber. Dann wissen Sie auch, welche Qualität, Herkunft oder welches Alter das Grillgut hat. Für eine selbst hergestellte Marinade eignen sich ein hochwertiges pflanzliches Öl sowie Gewürze und Kräuter wie z. B. glatte Petersilie, Knoblauch, Kräuter der Provence, Ingwer, Zitronengras, Pfeffer oder Currypulver. Geben Sie, je nach Geschmack etwas Zitronensaft, Chili- oder Sojasoße hinzu. Salzen Sie – wenn nötig – das Grillgut am besten erst nach der Zubereitung. So bleibt das Fleisch schön saftig. Durch einen großzügigen und vielseitigen Einsatz von Kräutern und Gewürzen wird oftmals aber überhaupt kein Salz mehr für den Geschmack benötigt. Wenige Stunden reichen bereits und das Fleisch oder der Fisch haben das Aroma der Marinade aufgenommen. Tupfen Sie die Marinade vor dem Grillen etwas ab.

Direkt vom Kühlschrank auf den Grill
Lassen Sie gerade im Sommer das Grillgut nicht im Warmen oder in der Sonne liegen. Salmonellen und andere Bakterien können sich sonst rasend schnell vermehren. Besonders Geflügelfleisch ist sehr anfällig und sollte daher nicht länger als eine Stunde offen am Grill liegen.

Fleisch in Maßen
Auf den meisten Grills landet immer noch hauptsächlich Fleisch. So schlecht wie sein Ruf ist es auch gar nicht, denn es ist z. B. reich an Eiweiß, Eisen und B-Vitaminen. Aber wie Paracelsus schon sagte: „Alleindie Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist.“ Das soll heißen: Es sollte nicht täglich Fleisch und Wurst auf dem Speiseplan stehen. 300-600 g Fleisch, inklusive Wurst und Aufschnitt, dürfen es pro Woche sein. Denn Fleisch- und Wurstwaren enthalten auch ungünstige Begleitstoffe, wie z.B. gesättigte Fettsäuren, Cholesterin und Purine. Letztere sind Eiweißbegleitstoffe, die im Körper zu Harnsäure abgebaut und normalerweise über den Urin ausgeschieden werden. Eine Kost, die reich an Purinen ist, kann bei einem gestörten Harnsäurestoffwechsel zu Gichtanfällen führen. Ein bewusster Umgang mit Fleisch kann auch beim Grillen umgesetzt werden. Alternativen können Fisch- und Gemüsegerichte sein, die, wenn man möchte, mit Fleisch als Beilage kombiniert werden. Sehr empfehlenswert sind Fische, die ein festes Fleisch haben, wie zum Beispiel Lachs, Thunfisch, Forelle oder Makrele. Nutzen Sie dazu spezielle Fischzangen, damit der Fisch schonend gegart wird und nicht auf dem Rost hängen bleibt. Probieren Sie doch auch einmal das sogenannte „Plankengrillen“ aus. Dabei wird der Fisch auf geölten und gewässerten Holzbrettchen gegrillt. Dieses indirekte Grillen sorgt dafür, dass das Fischfleisch saftig und zart bleibt und die typischen Aromen des heißen Holzes annimmt.

Und zu guter Letzt
Selbst das Dessert lässt sich grillen. Ob Äpfel, Birnen, Bananen, Pfirsiche oder Aprikosen. Einfach in Stücke schneiden, mit Fruchtsaft und Gewürzen marinieren und auf Spieße stecken. Ganze Bananen werden ungeschält auf den Rost gelegt. Sie sind gar, wenn die Schale schwarz ist. Wer das nicht möchte kann kleine Obstsäckchen aus Alufolie schnüren. Garnieren Sie das Obst mit Honig oder Schokoraspeln und genießen Sie auch nach dem eigentlichen Grillen ein Dessert frisch vom Rost!

Tipp! Marinieren Sie doch mal selbst!
Vermischen Sie 2 EL Sojasauce, 2 EL Olivenöl, 1 Knoblauchzehe, Thymian und Rosmarin miteinander und legen Sie Hühnchen, Fisch oder anderes Grillfleisch zwei bis drei Stunden darin ein.
Hierzu eignet sich eine gut schließende Frischhaltedose: Grillgut abwechselnd mit der Marinade hineingeben, Deckel drauf und ordentlich schütteln. So umschließt die Marinade das gesamte Grillgut!