Arbeitsplatzorientierte Muskuloskeletale Rehabilitation
Mit einer ABMR zurück ins Arbeitsleben
Die Arbeitsplatzbezogene Muskuloskelettale Rehabilitation (ABMR) ist eine Therapie, die sich speziell an den Gegebenheiten des Arbeitsplatzes bzw. am beruflichen Tätigkeitsprofil des Patienten orientiert. Ziel ist es, eine ausreichende Belastbarkeit für die vollschichtige Rückkehr an den Arbeitsplatz zu schaffen. Sie soll möglichst direkt im Anschluss an die Therapie erfolgen. Dazu werden konkret benötigte arbeitsrelevante Aktivitäten in die Therapie integriert; die Kompensation von Funktions- und Struktureinschränkungen findet hier besondere Berücksichtigung. Berufsspezifische Simulationsarbeitsplätze bieten die Möglichkeit für die Ausübung des Berufes notwendige Bewegungsmuster zu üben. Schritt für Schritt wird eine ausreichende funktionelle Belastbarkeit trainiert, um die berufliche Tätigkeit wieder schmerz- und beschwerdefrei ausüben zu können.
Voraussetzung für eine ABMR sind eine ausreichende medizinische Grundbelastbarkeit und Übungsstabilität. Außerdem sollte das Erreichen der Arbeitsfähigkeit innerhalb von 4 Wochen realistisch sein. Daher geht dieser Maßnahme in der Regel eine Berufsgenossenschaftliche Stationäre Weiterbehandlung (BGSW) oder eine Erweiterte Ambulante Physiotherapie (EAP) voraus.
Je genauer und differenzierter die berufs- und arbeitsplatzbezogene Leistungsfähigkeit einer Person beurteilt werden kann, desto besser können Maßnahmen zur Erhaltung bzw. Wiederherstellung ihrer Eingliederung in das Erwerbsleben begründet werden. Eine gezielte Planung, die genaue Auswahl des Verfahrens, eine effiziente Durchführung und eine objektive Evaluation sind die Basis für eine erfolgreiche ABMR.
Zur Behandlung gehören:
- Klassische Therapieelemente: Physiotherapie; Physikalische Therapien wie Massage, Lymphdrainage und Elektrotherapie; Medizinische Trainingstherapie; Ergotherapie; Bewegungsbad; Gruppentherapien und Psychologische Betreuung
- Arbeitsplatzbezogene medizinische Trainingstherapie: Arbeitstherapie mit Praxistraining und Arbeitsplatzsimulationstraining
- Evaluation der funktionellen Leistungsfähigkeit (EFL): Erstellen eines Fähigkeitsprofils anhand spezieller Testverfahren
Evaluation der funktionellen Leistungsfähigkeit
Für die Evaluation der funktionellen Leistungsfähigkeit (EFL) wird im medicos.AufSchalke ein standardisiertes Testverfahren zur Beurteilung der körperlichen Leistungsfähigkeit bei unterschiedlichen Belastungssituationen eingesetzt. Ein besonderer Aspekt dieser Untersuchung besteht darin, die Testsituation möglichst realitätsnah dem Arbeitsplatz anzugleichen. Es werden daher 5-7 wesentliche Anforderungen des Arbeitsplatzes bestimmt und anschließend in arbeitsplatzbezogene Testsituationen umgesetzt. Am Ende der ABMR wird eine Fallkonferenz mit D-Arzt, BG-Rehamanager, Therapeuten und Verunfalltem durchgeführt.