Zeitgemäße Vorsorge nach Bedarf

Nicht nur das Renteneintrittsalter ist gestiegen, auch die Belastungen im Arbeitsalltag haben deutlich zugenommen. Um dennoch langfristig die Gesundheit der Arbeitnehmer zu stärken bietet die Deutsche Rentenversicherung seinen Versicherten und ihren Angehörigen ein Langzeit-Präventionsprogramm an. Wie es in der Zukunft bedarfsgerecht angepasst und weiterentwickelt werden kann, untersucht derzeit das medicos.AufSchalke.

Das Präventionsprogramm

Das Präventionsprogramm der Deutschen Rentenversicherung ist ein berufsbegleitendes Angebot, dessen Ziel es ist, den Einzelnen für die aktive Erhaltung der eigenen Gesundheit, Lebensqualität und Erwerbsfähigkeit einzutreten. Es richtet sich an Versicherte der Deutschen Rentenversicherung und deren Ehepartner. Ausgangspunkt des Präventionsprogramms ist eine umfangreiche Diagnostik mit anschließender umfassender Unterweisung in Themen aus unterschiedlichen Gesundheitsbereichen: Bewegung, Ernährung und Stressbewältigung. In den neun Monaten Laufzeit werden die Teilnehmer an gesundheitsfördernde Verhaltensweisen herangeführt und dazu angeleitet, neue Bewegungs- und Verhaltensmuster in ihren Alltag zu integrieren.

Den Bedarf ermitteln für eine zeitgemäße Weiterentwicklung

Ebenso wie sich der Arbeitsmarkt verändert hat, so hat sich auch der Bedarf an zeitgemäßer Gesundheitsprävention verändert. Daher führt das medicos.AufSchalke zusammen mit dem Institut für Rehabilitationsmedizinische Forschung Ulm (IfR) eine Studie durch, die ermittelt, welchen Bedarf Arbeitnehmer an zeitgemäßer Prävention haben. Statistiken der letzten Jahre haben gezeigt, dass im Laufe des Programms die Teilnahme sukzessive geringer wird und ein erheblicher Anteil der Teilnehmer das Programm nicht zu Ende führt. Vor allem die sogenannte Eigenaktivitätsphase, die nach drei Monaten beginnt und darauf setzt, dass die Teilnehmer ihr Trainingsprogramm in Eigenverantwortung weiter führen, wird laut Evaluation von vielen Teilnehmern nicht aktiv fortgesetzt. Als Gründe hierfür werden oft abnehmende Motivation und zu wenig nachhaltige Veränderung der Verhaltensmuster genannt.

Darum zielt die aktuelle Studie auf eine veränderte Ausgestaltung der Eigenaktivitätsphase ab. Ziel ist es hier, drei verschiedene Modelle auf ihre Akzeptanz, Nachhaltigkeit und Integrierbarkeit zu untersuchen.  

Gruppe 1 wird klassisch fortgeführt und die Teilnehmer setzen ihr Training eigenverantwortlich um. Gruppe 2 hingegen wird über den gesamten Zeitraum hinweg weiterhin durch Schulungen und inhaltlich passende Seminare betreut. Die Anbindung an das Programm soll so verbindlicher gestaltet und das Maß an Motivation durch externe Impulse langfristig hoch gehalten werden.

Mit dem Eintritt in das digitale Zeitalter eröffnet sich für Gruppe 3 eine neue, nämlich digitale Möglichkeit der Anbindung an das Präventionsprogramm der Deutschen Rentenversicherung. Mittels der medicos Therapie App wird hier die Versorgung der Teilnehmer auch über den digitalen Weg untersucht. Die erweiterte zeitliche und örtliche Flexibilität soll auch z.B. Schichtarbeiter mit unregelmäßigen Arbeitszeiten und Menschen mit eingeschränkter Flexibilität den Zugang zu Präventionsangeboten ermöglichen. Ziel ist es zudem in diesem Rahmen die valide Verankerung digitaler Angebote in der Gesundheitsversorgung als eine Kernaufgabe des Gesundheitswesens der Zukunft einzuführen.

Kostenträger für das Präventionsprogramm ist zu 100% die Deutsche Rentenversicherung.