18.09.2019

Wenn essen krank macht

Unwohlsein, Bauchkrämpfe oder Ausschlag nach dem Essen? Die Ursache können vielfältig sein. Oftmals sind Lebensmittelunverträglichkeiten die Ursache. 

Was steckt hinter einer Unverträglichkeit?
Zunächst nur ein langes Wort, das nicht sehr viel verrät: Lebensmittelunverträglichkeit ist der Überbegriff für alle Reaktionen des Körpers auf Lebensmittel, die er nicht gut verträgt. Ähnlich wie Kuchen der Überbegriff für unendlich viele süße Backwaren ist. Zu den bekanntesten Lebensmittelunverträglichkeiten zählen die Glutenintoleranz, die Laktoseintoleranz und die Milcheiweißallergie.
Lebensmittelunverträglichkeiten sind nicht so häufig wie viele Menschen vermuten. Man schätzt, dass höchstens vier Prozent der Erwachsenen in Deutschland tatsächlich eine Lebensmittelunverträglichkeit haben. Eine Pollenallergie hat dagegen bis zu einem Fünftel der Erwachsenen.
Bei einer Lebensmittelallergie reagiert das Immunsystem übertrieben heftig auf Stoffe in Lebensmitteln, die für Gesunde harmlos sind. Bei der Lebensmittelintoleranz kommt es dagegen zu Beschwerden, weil zum Beispiel ein Enzym im Darm nicht funktioniert. Beispiel: Bei der Milchallergie reagiert das Immunsystem auf das Eiweiß in der Milch. Die Milchunverträglichkeit (Laktoseintoleranz) entsteht, weil der Milchzucker (Laktose) in der Milch aus Mangel am Enzym Laktase nicht verdaut werden kann.

Welche Beschwerden können auftreten?
Viele verschiedene: Verträgt der Körper etwas nicht, zeigt er das mehr oder weniger deutlich. Die typischen Reaktionen auf unverträgliche Lebensmittel lassen sich so zusammenfassen:

  • Juckreiz, Hautrötung, Haut- und Schleimhautschwellungen,
  • Atembeschwerden, laufende oder verstopfte Nase,
  • Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall,
  • Kopfschmerzen, Fieber und andere.

Wie entsteht das Problem?
Auf zwei grundsätzliche Weisen: Lebensmittelunverträglichkeiten entwickeln sich meist im Laufe des Lebens, selten einmal werden sie auch vererbt. Die Auslöser sind meist einzelne Stoffe in den Lebensmitteln. Weil Ärzte Erkrankungen oft systematisch erfassen, wurden auch die Lebensmittelunverträglichkeiten grob eingeteilt in:

  • vergiftungsartige Reaktionen wie Fischvergiftung, Pilzvergiftung und Vergiftung durch verdorbene Lebensmittel
  • sonstige Reaktionen wie Lebensmittelallergie und Lebensmittelintoleranz

Interessant ist: Wer eine starke Abneigung oder Ekel für ein Lebensmittel empfindet, kann ebenfalls Symptome wie bei einer Lebensmittelunverträglichkeit entwickeln. Die eigentliche Ursache ist aber oft psychosomatisch.

Wie wird eine Lebensmittelunverträglichkeit festgestellt?
Bei starken Beschwerden hast oder für eine verlässliche Diagnose sollte man den Hausarzt oder einen Internisten aufsuchen. Nach Ausschluss anderer möglicher Ursachen für die auftretenden Probleme fragt er nach der Krankengeschichte, macht Allergietests und verordnet das Führen eines Ernährungstagebuchs.

Prang, Dr. med. Michael, Lebensmittelunverträglichkeiten, https://www.nu3.de/c/lebensmittelunvertraeglichkeiten/, abgerufen am 18.09.2019