Patienten erzählen

Ein cooler Typ mit Vision

Justin Dennis wurde 1987 in Toronto, Kanada geboren. Bereits früh begeisterte er sich für Basketball und schlug die Profi-Laufbahn ein. Nach einigen Jahren im College-Basketball in den USA ist er nun im siebten Jahr in Deutschland. Aktuell steht er bei Heide Knights Ebstorf unter Vertrag. Hier ist er u.a. als Spieler-Trainer tätig. Nach einem Patellasehnenriss war er für eine Rehabilitation im medicos.AufSchalke. Bereits 2016 hatte er die gleiche Verletzung am anderen Knie. Auch die Verletzung musste operiert werden. Weil er damals bei den Hertener Löwen unter Vertrag stand, wurde er im Ruhrgebiet operiert und nach der Operation ins medicos zur Reha überwiesen. Offenbar gefiel es ihm im medicos gut, denn: „Ich wollte jetzt unbedingt wieder ins medicos. Würde ich in eine andere Rehaeinrichtung gehen, würde ich die nur mit dem medicos vergleichen“, erklärt Justin Dennis, was ihn von Lüneburg, seinem Wohnort, ins Ruhrgebiet verschlagen hat. Im medicos sei ihm 2016 sachkundig und professionell geholfen worden. Er habe ausschließlich kompetente Therapeuten und Mediziner erlebt und sei anschließend wieder leistungsfähig gewesen. Besonders wichtig sei für ihn die Tatsache gewesen, mit anderen Profisportlern zusammen arbeiten zu können. „Ich habe den optimalen Ort für die Reha gefunden“, so Dennis weiter. Darum habe er die Anreise aus Lüneburg auf sich genommen und genieße es, im medicos wieder fit gemacht zu werden.

Überhaupt fühle er sich in Deutschland pudelwohl und er habe sich bewusst entschieden hier zu leben. Nicht nur wegen des hervorragenden Gesundheitssystems. Er sehe hier eine Chance, auch nach der aktiven Karriere gut arbeiten zu können. Sein Ziel sei es, mit seinem Projekt „Push-Performance“ Fuß zu fassen. Er sehe in Deutschland eine große Lücke zwischen dem Basketball-Sport, den Kinder und Jugendliche im Freizeitbereich ausüben, und dem Profisport. „Viele  Nachwuchssportler möchten gerne in den Profibereich vorstoßen, aber sie wissen nicht, wie sie das erreichen sollen“, so Justin Dennis. Ihnen fehle die Anleitung, die einzelnen Schritte zu gehen, die man machen muss, um seinen Traum zu erreichen. Bei vielen habe er beobachtet, dass sie hart arbeiteten, um ihren Traum zu erreichen, und wenn es dann doch nicht klappt oder sie verlieren, dann brächen sie total ein und machten zu. Aber so könne man nicht lernen und auch nicht erfolgreiche Ziele verfolgen. Wichtig sei es, Dinge gut angeleitet zu üben, zu wiederholen und sich seiner Stärken bewusst zu sein, damit man diese ausbauen und für sich nutzen kann. Er selber habe so lernen dürfen und immer wieder einen „Aha-Effekt“ erlebt, der ihn weiter gebracht habe.
Auch in seinem „zivilen“ Beruf als Englisch-Lehrer beobachte Dennis, dass das vielen Kids fehle. „Ich frage mich dann oft, wo die Kinder sein könnten, wenn sie mehr geführt würden. Und das nicht nur im Basketball, sondern auch im Leben. Durch das Spiel lernt man so viel darüber, wie man mit Menschen umgehen sollte, welchen Wert ein Team hat.“ Man lerne in einer Mannschaft auch mit Menschen zu kommunizieren oder Probleme zielführend zu lösen. Soziale Kompetenzen eben. „Ohne Basketball wäre ich nicht der Mensch, der ich heute bin.“ Basketball sei für ihn immer der Ort gewesen, an dem er habe abschalten können, der ihm die Möglichkeit gegeben habe, auch Frust abzubauen, wenn an anderer Stelle etwas nicht gut geklappt habe. Er stelle sich oft die Frage, wo er heute ohne den Basketball wäre, was ihn angetrieben hätte. Basketball sei immer eine große  Triebfeder in seinem Leben gewesen und diese Chance, sich zu entwickeln, wolle er nun Kindern und auch angehende Professionals weiter geben. „Ich möchte lehren, ja ich möchte Kindern beibringen, dass sie ihre Ziele erreichen können“, so Justin Dennis. Man müsse für ein Ziel arbeiten und sich durch Rückschläge nicht davon abhalten lassen, den Traum zu verfolgen. „Ich möchte vermitteln, dass man mit Durchhaltevermögen Ziele erreichen kann.“ Seine Vision sei es, erst in Norddeutschland und später vielleicht in ganz Deutschland Kinder für den Basketball zu gewinnen und sie dadurch nicht nur in ihrer sportlichen Entwicklung zu fördern.

medicos.AufSchalke, 15.05.2020, das Interview wurde geführt von Nina Stiller-Peters